Hast Du dort geseh’n das Huhn?
Es ist normal ganz still und zahm.
Das brave Tier gehört Frau Kuhn
und sitzt normal im Stall ganz warm.
Doch heut’ ist nicht ein Tag wie sonst.
Warum? Die Sonne scheint doch immer hell?
Jedoch der Abend dann sich neigt herab.
Das Abenteuer los geht recht schnell!
Das Huhn erklimmt die Leiter nun,
heraus, herunter von dem sich’ren Stall.
Dort drüben in der Stub’ Frau Kuhn –
das Huhn, es schleicht entlang am Wall.
Frida hat die eingebaute List,
denn so der Name von dem Huhne ist.
Schon immer wissen wollte sie,
wie groß die Eier von dem Gänsevieh.
Als sie gerade zu den Gänsen schleicht,
die Stalltür knarzt mit dumpfem Ton.
Geflügel schläft zu dieser Stunde schon –
ein Schatten nicht von Fridas Seite weicht.
Geschwind erklimmt das Huhn den Boden,
denn Gänse schlafen, jeder weiß, nur oben.
„Nachtaktives Huhn, welch selten Sicht!“
Es flüstert, eine Stimme spricht.
Vor Schreck das Huhn unachtsam wird;
ein Riegel an der Türe klirrt.
Das Huhn schnell dreht den Kopf herum.
Da rollt ein Ei der Gans – und – wumm!
Doch Satz und Sprung! Und große Tatze!
Grad gesprochen, dann Eierfang: die Katze.
„Heil ist alles, keine Sorgen machen“,
versichert glaubhaft Emma-Katz.
Sie reibt das Ei ganz sanft am Latz
und bringt es wieder an seinen Platz.
Nun leise mit dem Hühnchen lachen.
„Nur nicht wecken großes Gänsevieh“,
sagt zu Frida zum Schluss dann sie.
„Nicht erwischen lassen – gut gib Acht!“
Das Huhn nun schläft im Stall ganz warm.
Denn eigentlich ist es ja ganz zahm.
Morgen scheint die Sonne wieder hell,
bis dahin träumt die Frida: Gut’ Nacht!